Robert Zimmermann kann nicht gut singen. Mundharmonika und Gitarre spielt er auch nicht soooo toll. Aus diesem Grund hat er auch den Literaturnobelpreis bekommen. Und nicht den Polar-Music- oder den Kyoto-Preis (oder gar die Romy). Die Frage ist nur: Wären seine Texte auch ohne ihre musikalische Form und Vermittlung nobelpreiswürdig? Eine Frage, die Literaturkritik und Fangemeinde wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus zu gleichen Teilen beschäftigen wird – und die im vorliegenden Heft auch keinesfalls beantwortet wird.
Denn schließlich ist die schreibkraft weder Literatur- noch Musikzeitschrift! Was sie aber natürlich nicht daran hindert, sich mit diesen beiden Kunstformen und deren Schnittmengen immer wieder zu beschäftigen. Diesmal also: mit Musik. Mit lauter und leiser, geliebter und gehasster Musik, mit veränderten Verhältnissen und mit der Frage, warum ein- und derselbe Sound Leben bedeuten kann oder eben nur Lifestyle. Wie konnte Musikgeschmack für Generationen Identität und soziale Heimat bedeuten, wenn er sich heute von einem simplen Algorithmus weit besser identifizieren lässt? Wie kommts zum Megatrend ehemalige-Popstars-schreiben-plötzlich-Bücher?
Broschur
Fadenheftung, 72 Seiten
21 x 21 cm
8 EUR (AT) / 7,80 EUR (DE) / 14 CHF (CH)